Spannende Einblicke
Die Einblicke, die man als Besucherin oder Besucher im Bundeshaus erhält, sind überraschend umfassend. Dies durften wir am 1. Oktober bei unserem Ausflug nach Bern feststellen.




Umfassend waren auch die Sicherheitskontrollen beim Einlass. Praktisch wie beim Flughafen wurde alles durchleuchtet, dazu musste sich jeder und jede vom Gewerbeverein ausweisen. Sämtliche Taschen mussten beim Empfang deponiert werden. Aber dann konnte die etwas mehr als eine Stunde dauernde Führung beginnen.
In der Eingangshalle gab es allerlei Historisches. Dort gab es eine Ehrenloggia (kleiner Balkon), welche aber reinen dekorativen Charakter besitzt, also nicht benutzt wird. Auch steht eine 24 Tonnen schwere Skulptur mit den drei Eidgenossen in der Halle, dazu kommen vier Statuen, welche die vier Amtssprachen repräsentieren.
Schliesslich sind in der Kuppel auf über 30 Metern Höhe die Wappen von 22 Kantonen angebracht. Die Rechnung geht soweit auf, dass die Halbkantone jeweils ein gemeinsames Wappen teilen und es den Kanton Jura beim Bau des Bundeshauses noch nicht gab. Denn eingeweiht wurde das Gebäude schon am 1. April 1902. Gebaut wurde es aus 95 % Schweizer Materialien. In den Jahren 2006 bis 2008 wurde es für 100 Millionen Franken umfassend renoviert.








Selbst Platz nehmen
Im Ständeratssaal durften wir alle auf den Sitzen der Politiker Platz nehmen und erfuhren zu dieser Kammer etwas mehr. So gibt es hier kein Rednerpult und auch keine Übersetzungen. Mikrofone gibt es während der Sessionen aber an jedem Platz und wer im Ständerat sitzt, von dem wird erwartet, dass er Deutsch, Französisch und Italienisch versteht.
Noch beeindruckender war der Nationalratssaal. Gross, aber nicht so gross wie man es jeweils von den TV-Aufnahmen meinen könnte, war der Saal. Der Kanton Zürich stellt 36 Nationalräte. Unsere Führerin empfahl uns auch mal während der Session reinzuschauen. Dann könne man die Volksvertreter beobachten. Von der Zuschauertribüne habe man guten Einblick und sehe direkt auf die Laptops der Politiker. Da seien jeweils Ferienbilder oder Facebook-Seiten zu entdecken. Auch bei den elektronisch durchgeführten Abstimmungen seien jeweils nicht alle anwesend, was man ja eigentlich erwarten dürfte, so unsere Führerin.
Schlusspunkt des Rundgangs durch das fast menschenleere Gebäude war die Wandelhalle. Auch dort erstaunlich viel Kunst. Viele Deckengemälde bilden hier Geschichtliches der Schweiz ab. Ein Zimmer mit der Anschrift «Bundesrat» zog die Aufmerksamkeit auf sich. Allerdings wurde uns beschieden, dass das Bundeshaus eigentlich Parlamentsgebäude heissen müsste. Die Bundesräte sind in eigenen Gebäuden in der Nähe untergebracht und geniessen hier nur Gastrecht. So diente das Zimmer früher, damit die Bundesräte dort auf Ihren Auftritt im Saal warten konnten. Heute laufe das dynamischer ab. Wenn bereit, wird der Bundesrat per SMS anvisiert und kann dann direkt in den Saal.
Spaziergang und Abendessen
Den schönen Herbsttag nutzten wir für einen Spaziergang unter dem Zytglogge-Turm hindurch via Berner Altstadt zum Bärengraben beziehungsweise heute dem tierfreundlicheren Bärenpark. Und auch dort fanden wir unser Restaurant fürs Znacht, das «Alte Tramdepot».
Durstig war man geworden und so kamen die drei Liter Türme mit Bier und Zapfhahn auf den Tischen wie gerufen. Natürlich gab es auch Mineralwasser und Wein. Äusserst zügig wurde der Salat aufgetischt, kurze Zeit weitere drei Liter Türme und danach eine wirklich feine und üppige Portion Rösti, entweder mit Speck und Käse überbacken oder mit Spiegelei und Röst-Zwiebeln.








Wieder ein Heimwärts
Für die meisten kam dann der fast halbstündige Verdauungsspaziergang zum Bahnhof wie gerufen, wer nicht ganz so pressieren wollte, fuhr mit dem Bus zurück. Im für die Gruppe reservierten Abteil ging es heimwärts. Und aus Angst zu verdursten, kam irgendwo sogar nochmals eine Flasche Wein hervor und wer wollte, gönnte sich einen Schlumi.
Die Reaktionen auf den Ausflug in die Bundesstadt waren ausgesprochen gut und so zeigte sich der organisierende Präsident ebenfalls sehr zufrieden.


