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Beeindruckende Briefverarbeitung

Für den diesjährigen Abendausflug ging es mit der S-Bahn nach Altstetten und dort ins Briefzentrum Zürich-Mülligen. Zuvor erhielten alle Teilnehmenden ein Lunchsäckli mit Sandwich, einem Getränk und etwas Süssem. Dazu noch ein paar gesponserte Goodies vom Dorfmärt. Vielen Dank dafür!

Nach einer kurzen Busfahrt ab Altstetten und einem kleinen Umweg trafen die 21 Interessierten im Briefzentrum ein. Es folgte eine kurze Einleitung durch den Verantwortlichen. So erfuhr man schon mal etwas zu dem komplexen Ablauf. Jeder Brief, der in der Schweiz bis am Abend aufgegeben wird, kommt während der Nacht in eines der fünf Briefzentren. Und um die Päcklipost zu entlasten, werden Kleinpakete auch hier verarbeitet.

Karte Standorte Briefzentren

In Zürich-Mülligen kommen so auf 70’000 Quadratmetern pro Tag mehrere Millionen Briefsendungen und Kleinpakete zusammen. Zudem ist dieser Ort auch für die internationalen Briefe und Kleinpakete verantwortlich. Es gibt einen eigenen Zollbereich, wo sich Pakete von Temu oder Aliexpress stapeln.

Hochbetrieb während der Führung

Ausgerüstet mit Kopfhörer und begleitet von einem der beiden Postangestellten ging es so gut eine Stunde durch den Betrieb. Fotografieren und Berühren waren verboten, aber ansonsten durften wir uns quer durch das ganze riesige Gebäude inmitten des abendlichen Hochbetriebs bewegen. 36 Kilometer Laufbänder verbinden die verschiedenen Anlagen.

Überwacht wird das ganze von mehreren PC-Arbeitsplätzen hinter dicken Glasscheiben. Dort stehen schon mal zehn Monitore pro Arbeitsplatz. Eine Störung wird hier festgestellt und per einer Art E-Trottinet geht es sofort zum Problemort.

Im internationalen Bereich war bei unserem Besuch gerade Feierabend. Überall sonst wird die ganze Nacht gearbeitet. Etwa 300 Personen schlagen sich für uns die Nacht um die Ohren, damit wir am nächsten Tag die Post erhalten. Auffällig war, dass alle Mitarbeitende eine transparente Tasche mit ihren persönlichen Gegenständen dabei hatten. Auch der Zugang ist mit Türen und Badge gesichert.

Viel Handarbeit nötig

Interessant war zu sehen, dass bei der Bearbeitung der Briefe noch viel Handarbeit nötig ist. Da wird gebüschelt, aussortiert und geordnet. Aber auch Maschinen kommen zum Einsatz. Eine solche für die automatische Adresserkennung und Sortierung kann zwischen 30’000 und 40’000 Briefe pro Stunde bearbeiten. Und von dieser Maschine gibt es etwa 15 Stück, welche je nach Andrang auch alle gleichzeitig im Einsatz sind. Kann eine Adresse nicht gelesen werden, kommt ein Bild davon zu einem Menschen und wird dann so zugeteilt.

Für unlesbare Adressen oder nicht maschinell verarbeitbare Sendungen kommt die Handsortierung zum Einsatz. Auch dort schauten wir vorbei und waren beeindruckt, wie da um die sieben Personen je vor einem Gestell mit Hunderten Fächern sassen und unzählige Briefe nach Region oder Ort zuordneten. Im Schnitt sortiert jede Person 1500 Briefe pro Stunde.

Sortieren und nochmals sortieren

Generell werden zuerst alle B-Post Briefe aussortiert. Diese gehen ins Lager und werden dann tagsüber bearbeitet. Dann folgen alle Briefe, welche für ein anderes Briefzentrum sind. Diese werden schnellstmöglich verladen und gehen mit eigenen Postwagen auf der Schiene zum anderen Zentrum. Alle Regionen, für welche Zürich-Mülligen verantwortlich ist, werden im Zentrum feinsortiert. Und zwar nach Möglichkeit so genau, dass jeder Zusteller oder Zustellerin diese direkt sortiert für seine Route am nächsten Morgen erhält.

Alle waren von den Leistungen der Post beeindruckt. Nach einem offerierten Getränk und Snack macht sich die Truppe kurz vor halb Zehn wieder auf den Heimweg.